Der Rhythmus meines Lebens

Es ist quasi ein Naturgesetz – zeige einem Jungen von zwölf Jahren ein glänzendes Schlagzeugkit, als Antwort wirst du strahlende Augen bekommen und die Frage: Darf ich mal ran? Bei Markus Müller, Gerätetechnik-Elektroniker in der Kurtz Maschinenfabrik, war es nicht ganz so. Aber auch der 43-Jährige kann so manche Geschichte erzählen – u.a., wie er zur Musik kam.

Markus „Smeily“ Müller, Elektroniker für Gerätetechnik bei Kurtz und Schlagzeuger bei den Diamond Dogs

Mit 16 hatte ich ein paar Kumpels, die in einer Band spielten – es fehlte aber noch eine Bassgitarre. Also nicht lang nachgedacht, legte ich mir umgehend eine zu, beim gemeinsamen Jamming lernte ich die ersten Basslines. Im Keller meines Elternhauses in Wertheim richtete ich mir zur großen Freude meiner Eltern einen ersten Proberaum ein. Schnell merkte ich, dass Rhythmus mein Ding ist und ich das schnell umsetzen konnte. Dennoch wechselte ich wenig später vom Bass zum Schlagzeug – das Schlagzeug, das ich mir damals zugelegt habe, hat richtig Geld gekostet. Aber es hat sich gelohnt: 25 Jahre später spiele ich es noch heute, auch wenn ich mit der Zusammenstellung von Snare, Becken & Co. immer wieder experimentiert habe! Beim Schlagzeug wollte ich es aber genau wissen, denn eine Band ohne gute Rhythmusgruppe aus Bass und Drums ist von Anfang an verloren. Deshalb nahm ich Unterricht und fuhr einmal pro Woche nach Aschaffenburg zu einer Musikschule. Parallel wollte ich aber immer auch live auf der Bühne auftreten, habe in den verschiedensten Bands gespielt.

Vor fünf Jahren habe ich meinen damaligen Job gekündigt und bin für acht Monate nach Indien, Malaysia und Thailand gereist – eine absolut unbezahlbare Erfahrung. Seit vier Jahren arbeite ich als Elektroniker bei Kurtz in der Maschinenfabrik, wo immer ich gerade gebraucht werde. Ob bei den Schaumstoffmaschinen oder den Niederdruckgießmaschinen. Wenn man schaut, was sich hier in den letzten Jahren getan hat – Respekt vor unserem Kurtz Team!

Alles muss wie Zahnräder perfekt ineinandergreifen, damit am Ende eine Top-Maschine in Richtung Kunde ausgeliefert werden kann. Das lässt sich gut aufs Musikmachen übertragen: Auch bei uns in der Band müssen sich die einzelnen Instrumente ideal ergänzen, wenn wir einen tollen Gig hinlegen wollen. Seit drei Jahren bin ich Schlagzeuger in der Band „Diamond Dogs“ – ob auf Open-Airs oder in der warmen Jahreszeit einmal in der Woche auf der Wertheimer Burg. In klassischer Besetzung mit Gesang, zweimal Gitarre, Bass und Schlagzeug. Das ist echt cool, der Band macht´s Spaß – und dem Publikum auch!

PS: Auch privat hat Markus Müller, den alle nur als „Smeily“ kennen, seinen Rhythmus gefunden – er wird heiraten und den Namen seiner Frau annehmen. Hauptsache, alles andere bleibt im Takt!