Partikelschaum, zeig dich!
Formteile aus Partikelschaum haben hervorragende Eigenschaften. Sie sind leicht, können Wärme oder Kälte bewahren und gleichzeitig viel Kraft auf kurzer Distanz abbauen. Denkt man an elektrisch betriebene Fahrzeuge, spielt Leichtbau, Schall- und Wärmedämmung neben Stoßabsorption eine noch größere Rolle. Daher sind Partikelschaumteile in vielen Fahrzeugen verbaut, jedoch meist versteckt hinter anderen Bauteilen.
Warum? Weil die Oberflächen der meisten Teile aus Partikelschaum in der Vergangenheit optisch wenig ansprechend aussahen. Seit Jahren wurde versucht, auf Standardautomaten durch Verwendung von Texturen im Schäumwerkzeug bessere Oberflächenqualitäten der Partikelschaumteile zu erzielen. Leider meist mit hohen Ausschussquoten verbunden. Spritzguss (Solid Plastic) galt übergangsweise als sinnvolles Verfahren, konnte jedoch bei Gewicht, Energieabsorption und Isolierung nicht punkten.
Schöne Schaumteile kann nicht jeder
Mit dem THERMO FOAMER hat Kurtz eine Variante für die Kurtz FOAMER Familie und die EPP-Verarbeitung entwickelt, die ihr Augenmerk auf die prozessstabile Herstellung von Dünnwandteilen und hochwertigste Oberflächenqualität legt. Durch den THERMO SELECT Prozess sind Temperaturzonen getrennt regelbar und ermöglichen so die Herstellung hochwertiger Oberflächen und damit ein ansprechendes Design für die Fahrzeugkabine. Der THERMO FOAMER erzielt ein bis zu 80% kleineres Dampfkammervolumen verglichen mit dem Standardwerkzeug und kann innovative Kombinationsbauteile aus EPP und Thermoplast produzieren.
Auf dem THERMO FOAMER können Premium-Formteile in engen Toleranzen reproduzierbar hergestellt werden. Künftig müssen sich Schaumteile also nicht mehr hinter anderen Bauteilen verstecken. Mit dem Kurtz THERMO SELECT Schäumprozess werden EPP-Formteile hergestellt, die nicht nur eine gute Oberfläche haben, sondern auch geringe Schwindung. Dadurch können beispielsweise Formteile unmittelbar im Anschluss an den Herstellungsprozess überspritzt werden. Oder man kann – wo Verbindungstechnik benötigt – ein Spritzgusselement direkt ins Schaumteil einsetzen. Neben anspruchsvollen Karosserieteilen und EPP-Anwendungen im Fahrzeuginnenraum wird die Technologie z.B. auch bei medizinischen Geräten oder elektronischen Gehäusen verwendet.
Weniger Infrastruktur nötig,
mehr Automatisierung möglich
Weitere Vorteile des Kurtz Spezialisten sind ein geschlossenes Kühlsystem mit variabler und konstanter Temperier-Einheit und eine deutlich geringere Infrastruktur. Robotersysteme zum Einlegen und Entnehmen der Formteile, eine Qualitätsprüfstation z.B. für Gewichtsbestimmung oder optische Vermessung, die Vergabe von Strichcodes und Fördersysteme zur Anbindung an eine Verpackungslinie lassen einen Prozessablauf mit mehr Automatisierung zu. Des Weiteren kann der THERMO FOAMER auch an die „Industrial IoT“-Lösung Kurtz Ersa CONNECT angebunden werden. Damit lassen sich Einzelmaschinen ebenso wie die gesamte Produktionshalle im Blick behalten, Prozessschritte optimieren, Maschinenstillstände vermeiden und die Servicegeschwindigkeit erhöhen. In Folge steigt die Produktivität und Effektivität der Gesamtanlage um ein Vielfaches.
Kooperation mit T.Michel Moulds
Das kürzlich von der Fa. T.Michel GmbH vorgestellte Verfahren THERMO COATING/IMPFC (In-Mould Particle Foam Coating) setzt ebenfalls den THERMO SELECT Prozess voraus. Damit werden EPP-Formteile in einem einstufigen Prozess mit einer PP-Beschichtung ausgestattet, die verschiedene Farben ermöglicht und auch UV-beständig ist. So kann sich ein Formteil aus Partikelschaum künftig sehen lassen.