Leben retten mit der perfekten Transportbox!
Der Transport hochsensibler Güter – etwa Corona-Impfstoffe oder lebende Zellen – wird immer wichtiger und komplexer. Temperaturprofile müssen sich dabei in exakt definierten Bereichen bewegen. Partikelschäume wie EPS oder EPP sind dank ihrer hervorragenden Isoliereigenschaften und Gestaltungmöglichkeiten hierfür prädestiniert. Auf einem Kurtz T-LINE Formteilautomaten produziert unser langjähriger Geschäftspartner Schaumaplast z.B. mehrfach wiederverwertbare EPP-Medizinboxen, die dank Thermosensitivität multifunktional einsetzbar sind.
Seit 50 Jahren arbeitet die Kurtz GmbH mit Partikelschäumen und entwickelt maßgeschneiderte Anlagen für spezifische Anwendungsfälle. Dank des eigenen R&D Center erreichte die Entwicklungsarbeit zuletzt ein neues Level – nachhaltige Technologien wie das RF-Fusionsverfahren ermöglichen nun auch die Verarbeitung von Biomaterialien und recyceltem Material. Wichtige Kompetenz auch für die Schaumaplast GmbH & Co. KG.
Am sächsischen Standort Nossen hat man sich auf die Verarbeitung von EPP und E-TPU spezialisiert. Die Partikelschaum-Experten dort entwickeln intelligente Transportlösungen für temperaturempfindliche pharmazeutische und biotechnologische Produkte. Hergestellt werden die Boxen auf Kurtz Formteilautomaten – der gesamte Schaumaplast-Maschinenpark, verteilt auf Niederlassungen in Deutschland, Polen und USA, bringt es auf stolze 30 Kurtz Maschinen.
Im Rahmen einer Kooperation zwischen Schaumaplast und dem Biotech-Unternehmen Codon entstand eine multifunktionale Mehrwegverpackung zum Transport thermosensitiven Zellmaterials, aus der eine maßgeschneiderte EPP-Medizinbox mit ausgefeilter thermischer Stabilität hervorging. Mit der Codon-Zellbehandlungsmethode lassen sich Zellen – z.B. unbeschädigtes Knorpelgewebe eines Knies – außerhalb des Körpers vermehren und wieder zurückführen. Die Zellen werden als körpereigenes Humanarzneimittel verwendet und „reparieren“ beschädigtes Knorpelgewebe. Dazu muss das entnommene Lebend-Gewebe den Transport von der Klinik ins Labor und zurück überstehen. Für die Herstellung des anspruchsvollen Medizinbox-Kerns war der Kurtz EPP-Formteilautomat das perfekte System.
Wiederverwertbare Transportbox
Nach einem aufwändigen Verfahren erhielt Codon für seine Methode 2017 eine Zulassung als Arzneimittel zur regenerativen Behandlung von Gelenkknorpelschäden im Knie. Das Verfahren setzt auf einen gesicherten Transport von Biopsat (entnommenes Knorpelgewebe) und Transplantat. Zum Transport des Biopsats und Transplantats wurden zuvor Einweg-Pappboxen mit wasserbasierten Kühlakkus oder Nasseis in Plastikbeutel verwendet. Zu häufig wurden dabei allerdings die zulässigen Temperaturen unterschritten und somit das wertvolle Gewebe beschädigt.
Anders hingegen der neue EPP-Transportbehälter, der zwei Temperaturbereiche meistert und zudem wiederverwertbar ist. Für das Biopsat ist ein Temperaturbereich zwischen 5 und 25 °C vorgesehen, das Transplantat benötigt 2 bis 8 °C. Unterschiedliche Außentemperaturen beim Versand in kalte und warme Regionen in der kalten oder warmen Jahreszeit dürfen das Packgut nicht beeinflussen – zudem muss es als Luftfracht eine Druckdifferenz von 95 kPa aushalten und einen Sturz aus 1,2 m Höhe.
Eine Box, zwei Temperaturbereiche
Über Phasen-Wechsel-Materialakkus (PCM), also mit speziellen Gemischen gefüllte Hartplastikakkus, kombiniert mit Vakuumisolationspaneelen werden beide Temperaturbereiche in ein und derselben Box eingestellt. Für den Biopsat-Transport kommen 4 + 2 Elemente mit unterschiedlichem PCM und initialen 20 °C zum Einsatz, beim Transplantat sind es sechs gleiche PCM-Akkus bei anfangs +4 °C. Für den speziellen Transportfall von lebenden Zellen war ein positiver Schmelzpunkt gefragt. „Dafür wurden verschiedene Rezepturen ausprobiert, bis ein Optimum gefunden wurde“, sagt Martin Raack, Key Account Manager Cold Chain bei Schaumaplast.
Durchweg höchste Anforderungen werden an eine äußerlich simpel erscheinende Box gestellt, die auf einem präzise regelbaren Kurtz T-LINE Formteilautomaten mit Null-Fehler-Quote hergestellt wird. „Die Schaumaplast-Codon-Box ist ein hervorragendes EPP-Anwendungsbeispiel mit absolut hochwertigem Endprodukt, das eine anspruchsvolle Aufgabe meistert und zudem dank Wiederverwendbarkeit einen kleinen CO2-Footprint hinterlässt“, sagt Harald Sommer, Leiter Protective Solutions bei der Kurtz GmbH.