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Kurtz Ersa Magazin

 
 
 
50 Jahre Schaumstoff-Maschinen

50 YEARS KURTZ PARTICLE FOAM

Eine nachhaltige Reise durch die Zeit.

Am 19.12.1971 verließ der erste EPS-Formteilautomat die Kurtz Maschinenfabrik. Gut 50 Jahre später gehen über 7.000 Partikelschaumstoff-Maschinen auf das Konto des Markt- und Technologieführers aus Kreuzwertheim. Das Kurtz Ersa Magazin hatte Gelegenheit, mit Harald Sommer, dem ehemaligen General Manager Kurtz Protective Solutions, über „50 Jahre Partikelschaumstoffmaschinen“ zu sprechen.

Von den 50 Jahren Partikelschaumstoffmaschinen haben Sie das Unternehmen stolze 47 Jahre begleitet. Was unterscheidet die Vertriebsarbeit heute von früher?

 

Harald Sommer: Ganz klar haben sich gegenüber den 1970ern Speed und Komplexität dramatisch verändert. Damals gab es viele kleine Familienbetriebe, die regional, vielleicht noch bundesweit aktiv waren. Vieles fand im persönlichen Kontakt statt, heute sind Internet, WhatsApp und Videocalls die neuen Kommunikationstools. Das passt zu unserem globalen Geschäft als reiner Maschinenbauer mit einem Exportanteil von über  80 Prozent. Natürlich ist es im internationalen Geschäft auch extrem wichtig, vor Ort mit Niederlassungen und Vertretungen präsent zu sein und die Kunden in ihrer Sprache und zu betreuen.

Welche Meilensteine gab es?

 

Harald Sommer: Nach einer ersten Positionierung ging es relativ schnell ins nähere Ausland – Frankreich, Niederlande und UK. Absoluter Meilenstein war natürlich zu erleben, wie aus einer Ideen-Skizze ein Projekt und schließlich der erste in Deutschland entwickelte und gebaute EPS-Formteilautomat 610D auf dem Teststand wurde. „D“ stand für Duo-Automat, der zwei Formflächen hatte und damit eine doppelte Produktivität lieferte.

 

Von diesem Erstling stammen mittlerweile 7.000 installierte EPS/EPP-Anlagen ab. Das ist schon beeindruckend. Weitere wichtige Etappenziele waren die Entwicklung der Transfermaschinen und Anfang der 1980er unsere Vorschäumer und Blockformen. Ebenfalls ein Meilenstein war die Nutzung der Vakuumtechnik im Verarbeitungsprozess.

 

Mit Johann Friedrich Jegelka begann 1970 bei Kurtz der Bau von Maschinen zur Verarbeitung von expandierbarem Polystyrol. Ende 1971 wurde der erste Kurtz Formteilautomat (Typ 610D) ausgeliefert
Mit Johann Friedrich Jegelka begann 1970 bei Kurtz der Bau von Maschinen zur Verarbeitung von expandierbarem Polystyrol. Ende 1971 wurde der erste

Wie haben sich die Märkte über die Jahre verschoben?

 

Harald Sommer: 1983 begannen wir mit dem Bau von Blockformen, ein Jahr später wurde mit Kurtz North America (heute Kurtz Ersa, Inc.) in Plymouth die erste Auslandsniederlassung gegründet. Als Begründer der EPS-Maschinenbranche war die Erweiterung des Zielmarktes Europa um Nordamerika ein wichtiger strategischer Schritt, dem weitere folgten – etwa die Gründung von Kurtz Far East 1987, weitere internationale Niederlassungen sowie Kurtz Zhuhai Manufacturing 2003 in China.

 

Auf dem Weg zum Global Player – Walter Kurtz und Erich Streichsbier und die asiatischen Kollegen in Hongkong, wo 1988 die Niederlassung Kurtz Far East gegründet wurde
Auf dem Weg zum Global Player – Walter Kurtz und Erich Streichsbier und die asiatischen Kollegen in Hongkong, wo 1988 die Niederlassung Kurtz Far East gegründet wurde

Ist es zu hoch gegriffen, wenn man Kurtz eine Wiege der Patente nennt?

 
Ein Leben lang beruflich aktiv für die Kurtz GmbH: Harald Sommer (li.) mit Kurtz Geschäftsführer Uwe Rothaug
Ein Leben lang beruflich aktiv für die Kurtz GmbH: Harald Sommer (li.) mit Kurtz Geschäftsführer Uwe Rothaug
 

Harald Sommer: Partikelschaumstoffe waren und sind Materialien mit vielen positiven Eigenschaften – um nur zwei zu nennen: Sie sind leicht und isolieren hervorragend. Merkmale, die zu weltweitem Einsatz geführt haben. Natürlich muss man das ganzheitlich im Sinne einer Kreislaufwirtschaft betrachten. In unseren Maschinen steckt permanente Forschung und Entwicklung, um unsere Anlagen kontinuierlich noch besser zu machen.

 

Unsere aktuellen Systeme werden längst auf ressourcenschonender und energieeffizienter Basis entwickelt, um etwa recyclingfähige oder biologisch abbaubare Materialien zu verarbeiten. Mit patentierten Verfahren wie LTH-Technologie (Niedrigtemperaturschäumen, 1993) machte sich Kurtz endgültig einen Namen als Innovationstreiber der Branche, mit dem der Energiebedarf bei der EPS-Produktion um bis zu 70 Prozent gesenkt werden konnte. Das kam bei Weiße-Ware-Herstellern sehr gut an, wir haben da ganze Fabriken damit ausgestattet. Jüngst sorgte die revolutionäre RF-Technologie für das Partikelschäumen mit Radiofrequenz für Furore, die ein Einsparpotenzial natürlicher Ressourcen und 70% weniger CO2-Emissionen ermöglicht.

Spielen Turnkey-Projekte eine wesentliche Rolle?

 

Harald Sommer: Wir haben zunehmend nicht nur gute Maschinen gebaut, sondern mehr und mehr einen umfassenden Ansatz als Generalunternehmer entwickelt, über den wir unsere Kunden ganzheitlich betreuen – also etwa einschließlich Energieversorgung, Fabriklayout und Materialwirtschaft. Kurtz hat sich über die Jahre einen Namen als Komplettlösungsanbieter gemacht und steht für durchdachte Konzepte und schnell umgesetzte Turnkey-Projekte.

Was tut Kurtz, um seine Kunden von nachhaltigen Technologien zu überzeugen?

 

Harald Sommer: Wir leben alle mit der Notwendigkeit, auf die „Grüne Welle“ aufzuspringen – jeder und jede ist aufgefordert, seinen Beitrag zu leisten. Für uns bedeutet das, möglichst „grüne“ Systeme auf den Markt zu bringen. Wir bewegen uns selbstverständlich im Spannungsfeld von Politik und Gesetzgebung, die ihrerseits Klimaschutzbewegungen in ihre Überlegungen und Entscheidungen mit einbeziehen.


Definitiv muss alles gegen den grassierenden Plastikmüll getan werden, damit nachfolgende Generationen eine lebenswerte Umwelt vorfinden. Dafür sorgt Kurtz mit neuen Technologien. Das Kundeninteresse ist groß und erste Projekte bereits umgesetzt, da kommen sicher noch viele nach.

Ist es eine Bürde, Weltmarktführer zu sein?

 

Harald Sommer: Darauf möchte ich mit einem Beispiel antworten: Bei unserer RF-Technologie ist es gelungen, den Wasserverbrauch dramatisch zu senken. Wenn man bedenkt, dass sauberes Wasser zu einem der wichtigsten Faktoren der Zukunft wird, halte ich das für eine gute Umweltschutz-Maßnahme, die uns auch als Unternehmen hinsichtlich Marktchancen und Wachstum nützt. Wachstum heute funktioniert nur unter nachhaltigen Gesichtspunkten. Durch das neuartige Verschweißungsverfahren von RF können wir auch neu entwickelte Materialien verarbeiten, die biologisch abbaubar sind und nachwachsen. Als Weltmarktführer hat man auch die Chance, den weiteren Weg der Branche vorzugeben.

Welche Trends sind zu beobachten?

 

Harald Sommer: Schaumstoffen gehört die Zukunft. Die Produkte werden dadurch leichter, isolieren hervorragend und mit besonderen Designs lassen sich sehr stabile Produkte herstellen. Die Natur gibt hier viele Lösungen vor. Mit neuen Technologien ist es uns auch gelungen, Top-Oberflächen zu erzeugen. Außerdem sind Schaumstoffe durch ihr geringes Gewicht besonders ressourcenschonend.

Mit unseren Partikelschaumstoffmaschinen ermöglichen wir innovative Lösungen in puncto Leichtbau, Einsatz von Recyclingmaterialien, Oberflächenbeschaffenheit von Formteilen, ressourcenschonendes Verpackungsdesign und in vielen anderen Bereichen. Wir waren in den letzten fünf Jahrzehnten ein wesentlicher Partner der Industrie und werden dies auch in Zukunft sein.

 
 

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