Nachhaltig produzieren – nachhaltig reparieren
Die Zukunft der Elektronikproduktion setzt auf nachhaltiges Wirtschaften und effiziente Reparatur. Mit ESG-Ratings und dem „Recht auf Reparatur“ setzen Unternehmen wie Kurtz Ersa konkrete Impulse für Optimierungen – unter anderem, um Ausschuss erfolgreich zu minimieren. Erfahren Sie, wie aktuelle Rework-Technologien auch Ihre Wertschöpfung nachhaltig sichern können!
Im Bereich „Nacharbeit und Reparatur elektronischer Baugruppen“ fokussiert Ersa klar auf den Kundennutzen: Wertschöpfung in der Elektronikfertigung erhalten. Oder wie es ein Kunde formuliert: „Die Zukunft liegt in der Reparatur statt im Verschrotten.“ Dieser Ansatz wird kundenseitig immer wichtiger – ob durch gesetzliche Vorgaben oder unternehmensinterne Initiativen. Vor allem große
Kunden stellen steigende Anforderungen, etwa:
- Teilnahme an ESG- und CDP*-Ratings
- Verbesserung der Scores bzw. Erreichen von Mindestanforderungen
- Verpflichtung zur Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen
- mögliche Kooperationen für Kreislaufwirtschaft/Emissionsreduktion
„Recht auf Reparatur“

In dem Zusammenhang haben etliche Hersteller begonnen, regelmäßig Nachhaltigkeitsreports zu erstellen und ein positives ESG-Rating anzustreben. Bei Kurtz Ersa ist Nachhaltigkeit direkt in der Unternehmensstrategie verankert – die Initiative „GoGreen250“ strebt das übergeordnete Ziel der CO2-Neutralität bis 2029 an. Bereits erzielte Fortschritte dokumentiert der aktuelle Nachhaltigkeitsreport 2023.
Mit dem „Right to repair“ hat die Europäische Union eine Richtline (EU) 2024/1799 geschaffen, die im Sinne des Verbrauchers auf mehr Reparatur und damit Nachhaltigkeit setzt. So heißt es in Artikel 1, Absatz 2: „Diese Richtlinie gilt für die Reparatur von Waren, die von Verbrauchern erworben wurden, im Falle eines Mangels der Waren, der außerhalb der Haftung des Verkäufers gemäß Artikel 10 der Richtlinie (EU) 2019/771 eintritt oder offenbar wird.“ Bürger wie Unternehmen werden also ermutigt, ihre elektronischen Produkte – von Smartphone bis Waschmaschine – reparieren zu lassen, um das stetig wachsende Elektroschrott-Volumen einzudämmen. Auch die Reparatur von Flachbaugruppen auf Bauteilebene ist dabei möglich.
Dafür stehen Ersa Rework-Systeme:
- solide Maschinenbasis für nötige Grundgenauigkeit
- genaue und wartungsarme Achssysteme
- bewährte Hybrid- und IR-Heiztechnik
- Closed-Loop-Temperaturregelung mit berührenden/berührungslosen Sensoren
- Prozessbeobachtung mit hochauflösenden Kameras
- integrierte oder nachrüstbare berührungslose Restlotentfernung
- intuitiv bedienbare Software mit Benutzerunterstützung, Dokumentation und möglicher MES-Anbindung
*CDP kurz für „carbon disclosure project“.
Optimierter Energie- und Ressourceneinsatz

Für die Elektronikproduktion bedeutet Nachhaltigkeit, einerseits Energie- und Ressourceneinsatz zu optimieren und andererseits die Wertschöpfung bereits erzeugter Güter zu erhalten. Geringe Ausschussquoten senken Produktionskosten und reduzieren Verschwendung. Vor allem das Verschrotten fehlerhaft hergestellter Elektronik ist aus mehreren Aspekten nicht nachhaltig:
- verschwendete Ressourcen/Materialien
- unnötig verbrauchte Energie
- entstandener Abfall
Produktion und Nacharbeit
Heute verfügbare Produktionssysteme werden immer besser und zuverlässiger; zugleich existiert eine Gegenströmung in Bezug auf höhere Komplexität und z.B. Leistungs- oder Packungsdichte. Fortschreitende Miniaturisierung der Baugruppen, neue Bauteile und Materialien sind an der Tagesordnung, die Endprodukte der Elektronikbranche begleiten den Menschen in allen Lebensbereichen.
Während Standard-SMD-Bauteile heute in der Fertigung beherrscht werden, gibt es bei 01005, QFN, LGA, Leistungsmodulen und großen BGA mit Kantenlängen bis 100 mm prozessuale Herausforderungen. Die Anforderungen an die Genauigkeit des Lotpastendrucks und der Bauteilbestückung steigen, der Wärmeprozess beim Löten muss noch präziser gesteuert werden. Insbesondere bei sehr großen Bauteilen kann die Temperaturverteilung über das Bauteil (ΔT) entscheidend die Güte einer Lötung beeinträchtigen. Parameter, die häufig nicht im direkten Zugriff des Anwenders stehen, wie Qualität der Leiterplattenherstellung, Wärmebeständigkeit oder Lötbarkeit von Bauteilen sind herausfordernd für die Produktion.
Inzwischen arbeiten auch Branchen, die sich bisher nicht mit Nacharbeit befasst haben, an entsprechenden Konzepten. Zielsetzung ist es, die zum Teil hochwertigen Baugruppen mit geringer Ausschussquote zu produzieren und geeignete Strategien im Falle sinnvoller Nacharbeit zu entwickeln. Rework-Systeme kommen zunehmend produktionsbegleitend zum Einsatz, werden aber auch in Entwicklung und Vorserie verwendet, im Service oder für Baugruppen-Upgrades. Moderne Rework-Systeme sind konstruktiv so ausgelegt, dass die Baugruppen mit der notwendigen Genauigkeit bearbeitet werden können und das Nacharbeitsergebnis dem Produktionsergebnis ebenbürtig ist.
Die Rework-Technologie führt zu Reproduzierbarkeit der Verfahren in Hinblick auf thermische Lötprozesse, Bauteilhandling inklusive Pasten- oder Flussmittelauftrag sowie Restlotentfernung. Die substanzielle Unterstützung der Bediener durch eine intuitiv bedienbare Software ist wesentlicher Bestandteil einer wegweisenden Plattform für anspruchsvolle und professionelle Reparatur. Darin sind kundenspezifischen Anforderungen implementiert, so dass die Systeme mit den Aufgaben der Kunden im Sinne einer nachhaltigen Produktion über viele Jahre mitwachsen können.